Erinnerungen an Peter Karner

Stimmen aus Kirche und Ökumene

„Im Auftrag vom Bischof Zoltán Balog darf ich unsere Anteilnahme zum Ausdruck bringen und unser Mitgefühl mit der Familie und all denen bekunden, die Peter Karner geliebt und geschätzt haben. Er war ein wichtiger Partner und Freund unserer Kirche in schwierigen Übergangszeiten und hat wesentlich zu der tiefen Verbundenheit und aktiven Partnerschaft unserer Kirchen beigetragen. Wir sind Gott für sein erfülltes Leben dankbar und trauern um ihn mit der Familie.“

Balázs Ódor, Ökumenereferent
der Reformierten Kirche in Ungarn

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„Die Nachricht vom Tod Peter Karners hat mich sehr bewegt. Ich habe ihn ja lange gekannt und mich an verschiedenste gemeinsame Gottesdienste und Tagungen erinnert. Gerade habe ich nochmals in dem von ihm gemeinsam mit M. Bünker verfassten Buch zu Tod und Auferstehung gelesen und freue mich, dass es in meinen Händen ist. Ich bin für die erlebte Weggemeinschaft dankbar.“

Ulrich Barniske, Reformierter Bund,
langjähriges Mitglied der Oberwartkonferenz

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„Hat reformierter Kirche unverwechselbaren Platz gegeben.“

Peter Karner sei es gelungen, „das Helvetische Bekenntnis zutiefst österreichisch einzufärben und es als eigenständige sprachliche und theologische Denkweise zu etablieren“, betont der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka, der auch Vorsitzender des gemeinsamen Oberkirchenrates A.u.H.B. ist. Dabei habe Karner das Helvetische Bekenntnis „gedanklich und durch seine kirchliche Streitbarkeit“ ins Wienerische übertragen. Seine Streitbarkeit habe er positiv einsetzen können für Anliegen seiner Kirche ebenso wie im Politischen. Der reformierten Kirche habe Peter Karner „einen unverwechselbaren Platz innerhalb der protestantischen Familie, aber auch in der österreichischen Öffentlichkeit gegeben, hinter den man nicht zurück kann“, ist Chalupka überzeugt.

Mag. Michael Chalupka,
Bischof der Evangelischen Kirche A.B.

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Peter Karner in seinem Büro

„Trotz aller Diskussionen stets das Gemeinsame gesucht.“

Karners Verdienste um ein geschärftes Profil der reformierten Kirche hebt auch der Präsident der Synode A.B. und der gemeinsamen Generalsynode, Peter Krömer, hervor. Als Landessuperintendent konnte Karner das eigenständige theologische Profil der reformierten Kirche in der Öffentlichkeit und in der Landeskirche im Rahmen der Generalsynode und deren Ausschüssen sowie in den Synodalausschüssen „deutlich, oft auch humorvoll, zur Darstellung“ gebracht hat, erinnert sich Krömer. „Peter Karner machte deutlich, dass evangelisch nicht nur ‚lutherisch’, sondern auch ‚reformiert’ sein kann.“ Trotz aller daraus entstehenden Diskussionen habe der frühere Landessuperintendent und Hofrat „stets das Gemeinsame zwischen der evangelisch-lutherischen Kirche und der evangelisch-reformierten Kirche, auch unter Hinweis auf die gelebte Leuenberger Kirchengemeinschaft (GEKE) gesucht“, erklärt Krömer. Mit dem Ableben von Peter Karner verliere die Evangelische Kirche H.B. in Österreich, aber auch die Evangelische Kirche A. und H.B. in Österreich einen „profilierten Theologen“.

Dr. Peter Krömer, Präsident der Synode A. B.
und der Generalsynode der Evangelischen Kirchen A. B u. H.B.

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„Ich habe Peter Karner sehr geschätzt, in der Zeit, als ich katholischer Diözesanbischof von Linz in Oberösterreich (1982-2005) und gleichzeitig Sozialreferent der römisch-katholischen Österreichischen Bischofskonferenz war, habe ich oft mit ihm bei ökumenischen Begegnungen und Treffen über unsere Kirchen und unsere Gesellschaft in sozialer und religiöser Hinsicht gesprochen. Dabei zitierte er auch sehr oft aus der Heiligen Schrift. Ich schätze auch seine oftmaligen Artikel und Abhandlungen in verschiedenen Elaboraten, nicht zuletzt auch in Kirche In bis in die letzte Zeit. Er hat wirklich dem Evangelium ein Gesicht gegeben und sehr einfach, klar und verständlich alles dargelegt.

Ich danke ihm dafür und bin in meinen Gebeten für ihn und für unsere kirchlichen Christengemeinschaften verbunden.“

Dr. h.c. Maximilian Aichern OSB, Bischof em. von Linz

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„Großzügige Gastfreundschaft und gepflegte Predigtkultur“

Helmut Nausner erinnert sich lebendig an das Wirken von Peter Karner. In den Jahren 1982-1986 war dieser ein dynamischer Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich und hat so einiges in Gang gebracht. Dabei stellte er die Reformierte Stadtkirche und insbesondere deren Innenhof gerne für Veranstaltungen zur Verfügung. Er bleibt auch als rhetorisch begabter Prediger in Erinnerung, wobei er von sich selbst wusste, dass er das gut konnte.

Helmut Nausner, Pastor i. R.
ehem. Superintendent der Evangelisch-methodistischen Kirche

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„Superintendent Karner hat viele Facetten. Er liebt das Irdische und weiß doch eindrucksvoll vom Ewigen zu reden. Er lebt ganz in der Moderne und liebt andererseits das Barocke … Er ist aus der Ökumene nicht wegzudenken, hat ihr aber auch manche Kanten verliehen. Sein pointiertes, oft sogar provokantes Wort fordert heraus, kann sogar ärgern, aber immer regt es zum Nachdenken an und „würzt“ den Dialog.“

Weihbischof DDr. Helmut Krätzl,
aus dem Grußwort des Wiener Weihbischof in der Festschrift Der Himmel ist ein Stück von Wien,
anlässlich des Ruhestandes von Peter Karner 2004.