Schöpfungsverantwortung ganz konkret

Green energy_sources – renewable energy Foto: wikimedia

Stromverbrauch gegen Klimawandel

Den Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung haben sich christliche Kirchen seit Jahrzehnten auf die Fahnen geschrieben. Schöpfungsverantwortung und Schöpfungsgerechtigkeit sind brennende Themen in einer Zeit, in der unser Planet immer stärker vom Klimawandel mit allen verheerenden Konsequenzen für Mensch und Umwelt bedroht wird. Wir müssen jetzt handeln. Den Evangelischen Kirchen in Österreich ist die Dringlichkeit bewusst. Die Evangelische Kirche A.u.H.B. ist dabei, ein Klimaschutzkonzept zu entwickeln. Dafür wurde ein Projektteam eingesetzt. Die Arbeit des Projektteams geschieht dabei in Abstimmung mit den Evangelischen Umweltbeauftragten, den einzelnen Gemeinden und der Kommission für Weltmission und globale Verantwortung und zielt darauf ab, sich als Kirche auf einen Weg der CO2-Reduktion zu begeben.

Eine Broschüre mit einer Handlungsanleitung ist schon erschienen: „Praxisheft Chanc/ge. Auf dem Weg zur zukunftsfähigen Pfarrgemeinde. Einladung zu einer Weggemeinschaft im Glauben.“ Es enthält die Themen, die für unsere Lebensgestaltung relevant sind: Energie, Ernährung, Konsum und Mobilität.

Ein konkretes Thema ist der Stromverbrauch.

Der Strom kommt bekanntlich aus der Steckdose. Und trotzdem ist es nicht egal, woher wir ihn beziehen. Seit der Liberalisierung des Strommarktes tummeln sich zahlreiche Anbieter auf dem Markt, dass man leicht den Überblick verliert. Und einer versucht den anderen preislich noch zu unterbieten. Schon bisher haben einige Pfarrgemeinden auf Naturstrom gesetzt. Aber jetzt tun sich ganz neue Möglichkeiten auf. Als innovatives Projekt sollen Pfarrgemeinden selbst nicht nur einen ökologisch verträglichen Stromanbieter suchen, sondern auch selbst die Nutzung regulieren und entscheiden können, aus welchen Quellen sie den Strom beziehen.

Für dieses Unterfangen hat die Evangelische Kirche A.u.H.B. einen Vertrag zu günstigen Konditionen mit der Firma eFriends geschlossen. Die erste evangelische Pfarrgemeinde, die zu
e-Friend gewechselt ist, ist die Evangelisch-reformierte Pfarrgemeinde Wien-West.

Auch Sie können einen Beitrag zur Energiewende leisten, indem Sie…

Mit dem Wechsel zu eFriends ist der Strom nicht nur klimafreundlich, sondern auch gemeinschaftlich. Wir können unseren eigenen Strommix zusammenstellen und so Strom direkt z.B. von unseren Gemeindemitgliedern beziehen. Dies ist besonders für Gemeinden interessant, die selbst aufgrund der Denkmalschutzauflagen keine eigenen PV-Anlagen installieren können.
Zudem wollen wir damit Bewusstsein schaffen, sparsam und gezielt mit unserer Energie umzugehen und damit auch andere mit dieser Idee anstecken.

Und wie funktioniert das System eFriends?

Im besten Fall bezieht ein eFriend (Mitglied in der Community) Strom von einem oder mehreren anderen eFriends (mit PV-Anlagen). Der Rest auf 100% (z.B. in Spitzenzeiten) wird von der eFriends GmbH aus erneuerbaren Energiequellen aufgefüllt. Ein eFriend bietet seinen Strom zu einem bestimmten Preis an. Jeder eFriend kann eFriends auch wechseln. Das alles läuft über eine App auf dem PC oder einem anderen elektronischen Gerät.

Mit Hilfe einer sog. eFriends Watch kann man sehen, wieviel Strom und aus welcher Quelle man den Strom verbraucht.
Im besten Fall können also Pfarrgemeinden oder Mitglieder gegenseitig voneinander sauberen Strom zu günstigen Preisen beziehen und so zu einer Energiegemeinschaft werden. Eine wahre win-win Situation.

HUBERTUS HECHT
Mitglied des Projektteams und
Kurator der Pfarrgemeinde Wien-West n
Website eFriends: https://www.efriends.at