Auf dem Weg zur Krippe 17 – 15. Dezember 2020

Annette Schellenberg

Schellenengel

Wir Evangelischen haben es zwar nicht so mit Engeln, doch in der Weihnachtszeit geht es ohne sie schwer. Sie begegnen uns auf den Dächern von Krippen, als Weihnachtsschmuck in Christbäumen und in vielerlei weiteren Formen. Und dann ist da natürlich der Engel Gabriel, der Maria die Geburt Jesu ankündigte (Lk 1,26-38), und der Engel inmitten eines ganzen Heers von Engeln, der den Hirten auf dem Feld sagte „Fürchtet euch nicht! Denn seht, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird …“ (Lk 2,8-14).

Diese Botschaft haben wir dieses Jahr ganz besonders nötig, denn mit Corona, dem Terroranschlag und Wien etc. war es für viele von uns anstrengender als gewöhnlich, und für manche auch existenzbedrohend. Da besteht natürlich die Gefahr, dass man die Freude verliert und nur noch Dunkelheit sieht.

Aus diesem Grund möchte ich Sie heute auf den Schellenengel von Paul Klee aufmerksam machen, der für eine ganz besondere Art von Engeln steht.

Schauen Sie ihn sich an: wie er schelmisch in die Welt blickt, ein Bein nach vorne ausgestreckt, und hinten am Gewand die Schelle – ein erfreulicher Anblick.

Ich möchte Sie anregen, in den nächsten Tagen nach solchen unkonventionellen Engeln Ausschau zu halten. Sie können Ihnen in vielerlei Gestalt begegnen: überall dort, wo Menschen, Texte, Dinge, die Natur … mit Schalk etwas Freude und Licht in die Welt bringen. Und vielleicht ergibt sich bei Ihrem aufmerksamen Schauen nach solchen Engeln auch hier und da eine Gelegenheit, dass Sie anderen zu einem „Schellenengel“ werden können: durch ein Zwinkern, ein Lächeln, eine nette Geste – all die Kleinigkeiten, die dazu beitragen können, dass das Licht aufstrahlt (Jes 60,1-2) und es Weihnacht wird.

(Quelle: www.kunstkopie.de/a/paul_klee/derschellenengel.html)

Impulse … auf dem Weg zur Krippe 2020 – Die Synodalen und Pfarrerinnen und Pfarrer der Evangelischen Kirche H.B. teilen Gedanken zum Rückzug, zum Umgang mit Unsicherheit, zum Umgang mit Gefahr, zur Solidarität mit anderen, zum Gottvertrauen in diesem Advent. Teilen und Weitergeben ausdrücklich erlaubt.