Zu Angriff auf Synagoge in Halle an der Saale

Davidstern. Foto: pixabay

Statement von Thomas Hennefeld, Landessuperintendent und Vorsitzender des ÖRKÖ

Mit Bestürzung und Zorn habe ich die Nachricht vom Angriff auf eine Synagoge und auf den danebenliegenden jüdischen Friedhof in Halle vernommen. Am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, müssen betende Jüdinnen und Juden in Angst und Schrecken in ihrer Synagoge verharren anstatt sich dem Gebet und dem Gedanken der Versöhnung ganz hingeben zu können. Ich danke Gott, dass sie alle unversehrt geblieben sind. Gleichzeitig betraure ich die Toten und Verletzten, die der Todesschütze mit seiner Wahnsinnstat hinterlassen hat. ich bin mit meinen Gebeten bei den Familien der Toten.

Die Exekutive muss auch in Österreich dafür sorgen, dass Jüdinnen und Juden, ohne solche Schreckenstaten fürchten zu müssen, in ihren Synagogen ihre Gebete verrichten und ihre Gottesdienste feiern können.
Ich fordere ein entschlossenes Vorgehen der Politik und der Behörden gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Dieses Gedankengut, dass sich auch in unserem Land und in unserer Gesellschaft ausbreitet, darf nicht geduldet werden. Es ist der Boden, auf dem solche Taten des Hasses erst möglich werden. Wir stehen als Kirchen für ein friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen in unserem Land und in Europa.
Thomas Hennefeld