Reformiertes Magazin zum Reformationsjubiläum

Foto: Magazin-Cover
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23.02.2017 – Das Reformationsjubiläum 2017 ist in vollem Gange. Manchem mag es so erscheinen, als ob sich dieses nicht nur unverkennbar auf die Person Martin Luthers fokussiert, sondern auch einen historisch ausgerichteten Erinnerungsschwerpunkt setzt. So stellt es zumindest die Schrift „2017 – Nach Gottes Wort reformiert“ fest, die vom Reformierten Bund, der Evangelisch-Reformierten Kirche Deutschland, der Lippischen Landeskirche und der Reformierten Kirche des Kantons Zürich herausgegeben wurde. Dass das Phänomen und die Auswirkungen der Reformation nach 1517 in sich stark differenziert und vielfältig waren, dass aus der Mitte der reformatorischen Erkenntnis mehrere Zweige an reformatorisch geprägten Kirchen entwuchsen, die sich bis heute in unterschiedlicher Art und Weise auf die Geschehnisse von 1517 rückbeziehen, dies steht im Fokus der Schrift. Der Schwerpunkt ist dabei auf den Zweig reformierter Prägung nach Zwingli und Calvin gelegt. Die Geschichte und Gegenwart reformierter Kirchen und Frömmigkeit wird schlaglichtartig in ganz unterschiedlich geprägten Beiträgen umkreist.

So entsteht ein vielfältiges und buntes Bild des reformierten Zweiges der Reformation, wie er sich von damals bis heute erstreckt. Es finden sich wissenschaftlich gefärbte Artikel zum reformierten Selbstverständnis und zur Abendmahllehre oder dem Verhältnis von Kirche und Ökonomie, aber auch ein Quiz, Comics und Auszüge aus Briefen der Reformatoren, in denen sie einander kommentieren, sowie eine Auflistung „reformierter Reiseziele“. Aber auch kritische Bezüge zur Gegenwart liegen vor, so unter anderem in der Flüchtlingsfrage, wenn auch die Geschichte der reformierten Kirchen in ihren Ursprüngen als eine Geschichte der Verfolgung und der Flucht erfasst wird. Unaufgeregt und klar werden dabei reformierte Positionen zu diesen Themen dargelegt. Sowohl für solche, die bereits mit reformierter Theologie und Geschichte vertraut sind, als auch für solche, die dieser zum ersten Mal begegnen, stellt das Heft eine anregende und erhellende Lektüre dar.

Schade ist nur, dass bei all der präsentierten Vielfalt der Schwerpunkt doch sehr stark auf dem deutschsprachigen Raum gelegt wird, während reformierte Traditionen z.B. in Osteuropa weniger ins Zentrum rücken. Was der Schrift „2017 – Nach Gottes Wort reformiert“ aber mühelos gelingt, ist, die Auswirkungen der Reformation in leicht zugänglich und sichtbar zu machen, und darin v.a. die reformierte Position auch in ihrer gegenwärtigen Bedeutung darzulegen.

Milena Heußler

Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten unter:
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