Protestanten protestieren

Fridays for future-Demo 24.4.2020. © epd/Uschmann

Protestanten haben den Protest im Blut. Protestanten nehmen nicht einfach hin, was Regierungen und Medien ihnen vorsetzen.

Protestanten sind mündige Menschen, und sie bekennen, wovon sie überzeugt sind. Das wäre zumindest das Ideal eines Protestanten und einer Protestantin. Aber Protest ist für den Protestanten niemals Selbstzweck. Protest steht im Dienst der anderen. Nicht jeder Protest ist sinnvoll und richtig. In den letzten Monaten hat es einiges an Protest gegeben, das nicht in diesem Sinn ist. Protest gegen Corona-Maßnahmen, Protest gegen Masken tragen, Protest gegen Abstandsregeln. Da protestieren Menschen gegen Dinge, die ihnen unangenehm oder lästig sind, oder weil sie Verschwörungstheorien auf den Leim gehen. Protest im Sinn eines reformierten Widerstandsverständnisses ist Protest gegen Unrecht, das andere trifft. Wir hatten Grund zu protestieren gegen Diskriminierung, Ungleichbehandlung, gegen Gewalt und Unterdrückung.

Als Protestanten protestieren wir für Gleichheit, für Vielfalt und für ein gutes Klima in der Gesellschaft und in der Welt. Und wir solidarisieren uns mit Bewegungen, die für die Rechte von Schwarzen und Homosexuellen und für Klimaschutz eintreten.

Thomas Hennefeld