In allem ein Lob Gottes

Amtseinführung Margit Leuthold © Riki Schneeweiss

Am 10. Oktober wurde Pfarrerin Margit Leuthold in Feldkirch eingeführt

Landessuperintendent Thomas Hennefeld führt sie mit einem feierlichen Gottesdienst in das Amt als Pfarrerin der Pauluskirche ein.

„Ich fühle mich gestärkt und gesegnet und bin dankbar allen, die an diesem Gottesdienst mitgewirkt haben!“

Pfarrerin Leuthold wird in den nächsten Jahren in Feldkirch Gottesdienste feiern, taufen, trauen und segnen, verabschieden und beerdigen, alle, die es wünschen, seelsorglich begleiten, Impulse in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung setzen, die Seelsorgedienste versehen, Gemeindeveranstaltungen und Kirchenmusik mit organisieren und durchführen, mit den evangelischen KollegInnen und Pfarrgemeinden zusammenarbeiten, in der Ökumene und im Interreligiösen Dialog und auf der Suche nach dem Besten der Stadt Feldkirch, aktiv sein und als Seelsorgerin für Menschen in besonderen Lebenssituationen und mit unterschiedlichen Herzensidentitäten bereit stehen – und als Religionslehrerin mit dazu beitragen, das Angebot für Evangelischen Religionsunterricht in Vorarlberg zu sichern.

Fröhlich voller Hoffnung

Die Türen der Pauluskirche erinnern Margit Leuthold, wie sie mit der Gemeinde Gottesdienst feiern möchte: „Fröhlich, wenn wir voller Hoffnung sind, geduldig, wenn wir traurig sind, immer wieder Worte des Gebetes finden, um mit Gott zu sprechen, und einfach lieben, immer wieder dem Guten folgen, von Herzen geschwisterlich sein und einander freundlich und wertschätzend begegnen, engagiert sein und gemeinsam diakonisch handeln.“ Margit Leuthold hat in ihrer Antrittspredigt den Psalm 100 der Gemeinde ausgelegt.

Erkennt, dass der HERR allein Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selber, zu seinem Volk, zu Schafen seiner Weide: „So viel Lebenshilfe in dieser verrückten Zeit: Zu erkennen, zu wissen: Es gibt nur einen Gott – Ewig und einzig. Niemand anderes.

So viel zugesprochene Menschenwürde in diesem Jahr: Wir alle sind von Gott gemacht, ins Leben gebracht. Darin liegt unsere Würde. Niemals ein Eigenwerk, niemals in der Zuschreibung durch andere.

So viel prophetische Hoffnung für diese Welt: Wir – Volk und Kinder Gottes – sind wie Schafe auf Gottes Erden-Weide: in allen Fellfarben einzigartig, wunderbar gemacht, frei zu leben; heute und auch in Zukunft. Das ist ein Trost, wenn wir nicht mehr wissen, was wir sonst noch machen sollen, um Menschen anzusprechen, die uns und unserer Gemeinde fern geworden sind. Das ist eine Mahnung, wenn wir glauben, wir könnten die Herausforderungen allein und aus eigener Kraft in den Griff bekommen. Das ist eine Zuversicht, wenn wir in Zweifel geraten, ob es gerade auf uns kleine Minderheitenkirche ankommen würde oder nicht.“

Leuthold wird in den nächsten Jahren immer wieder Psalmen in ihren unterschiedlichen Übersetzungen, Übertragungen und Bearbeitungen in ihr Predigtamt einbringen. Der Psalter, das Buch der Lobpreisungen, kann auch im ökumenischen und im interreligiösen Dialog, vor allem aber auch im christlich-jüdischen Gespräch passende Grundlage sein, um aus der Geschichte Israels und der jüdischen Rezeption, aus der Lehre Jesu und den christlichen Übersetzungstraditionen, aus der langen Geschichte der musikalischen Bearbeitungen und aus unterschiedlichen Gebetspraxen in den Religionen, Konfessionen zu lernen.

Red.

Kurzbiografie Margit Leuthold
1964 geboren in Birkenfeld (Deutschland, Rheinland-Pfalz), aufgewachsen in Bayern, Studium der evangelischen Theologie, Pädagogik, Psychologie und Soziologie in Mainz, 1992 Übersiedlung nach Wien. Lehrbeauftragungen in verschiedenen Forschungseinrichtungen, u.a. im Umweltmanagement; 2001 Ausbildung zur Krankenhausseelsorgerin und 2005 zur Pfarrerin, 2001-2011 bei respect – Institut für Integrativen Tourismus und Entwicklung. 2007-2019 als Krankenhauspfarrerin in Wien tätig. Zuletzt Pfarrerin der Evangelischen Pfarrgemeinde Wien-Liesing.