Manches sagt sich singend leichter
Das Jahr der Kirchenmusik 2025 möchte zu Bewusstsein bringen, was wir in unseren evangelischen Kirchen für stärkende Ressourcen haben.
In den Superintendenturen der Kirche A.B. haben wir Kantorinnen und Kantoren, deren Tätigkeit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit H.B.-Gemeinden vielleicht zu wenig bekannt ist. Wir haben unglaublich viele Musizierende, darunter wunderbare Sängerinnen und Sänger in verschiedensten Ensembles, deren Beitrag ruhig einmal im Mittelpunkt stehen darf. Wir haben eine Vielzahl an Stilrichtungen und Milieus. Und wir haben tolle Instrumente – von der Orgel bis zur Cajón.
In der Geschichte unserer reformierten Kirche hat Musik im Gottesdienst schon am Anfang eine wichtige Rolle gespielt. Die zur Zeit der Reformation übliche Musik wurde aus dem Kirchenraum verbannt. Aber die Gemeinde sollte in ihrer Muttersprache singen. So ist der Genfer Psalter entstanden. weitere Lieder verbreiteten sich nach dem ersten Gesangbuch aus St. Gallen 1537 nach und nach auch in den deutschsprachigen reformierten Gemeinden.
Musik ist mehr
Musik ist Verkündigung – unmittelbarer und eindringlicher als das gesprochene Wort. Musik ist Gemeindeaufbau – sie bringt Menschen zusammen und lässt Gemeinschaft erleben. Musik ist Seelsorge -wohltuend heilsam, wenn Worte versagen oder das Gedächtnis nachlässt. Musik ist Pädagogik – als Lernhilfe oder methodische Vertiefung. Musik ist generationenübergreifend – uralt und hochmodern. Musik ist es wert, professionell gefördert zu werden.
Lasst uns miteinander das Jahr der Kirchenmusik zu einem Jahr der großen Vernetzung machen. Wir wollen:
– die Vielfalt musikalischer Möglichkeiten aufzeigen und stärken
– Musizierende fördern und unterstützen
– den musikalischen Horizont in alle Richtungen weiten – in der echten Welt und im digitalen Raum
– Best-Practise-Modelle teilen und miteinander alle Kanäle öffnen, um das Evangelium zum Klingen zu bringen.
Um diese Vernetzung zu ermöglichen, wurde ein neuer Internetauftritt der Evangelischen Kirchenmusik eingerichtet. Unter:
Evangelische Kirchenmusik in Österreich werden Aus- und Fortbildungsprogramme, Veranstaltungen und ein Blog präsentiert. Dazu kommen eine Österreich-Karte der Chöre, Bands und Ensembles, Leihinstrumente, verschiedenste unterstützende Materialien sowie Informationen zum neuen Gesangbuch, das 2028 erscheinen soll. Die Vorbereitung dazu läuft auf vollen Touren, die Liedauswahl für den Stammteil ist fast abgeschlossen. Für Österreich wird gemeinsam mit Baden und Württemberg ein Regionalteil erstellt. Auf der Internetseite www.gesangbuch-bwö.info können Sie für die Lieder aus Regionalteil und Ergänzungsband, die Ihnen besonders wichtig sind, votieren. Sie können auch neue Lieder vorschlagen, die gerade erst erschienen sind. Und Sie können Ihr Interesse anmelden, zwischen Herbst 25 und Ostern 26 erste Teile des künftigen Gesangbuchs zu erproben und zu kommentieren! Die Gesangbuchkommission Baden-Württemberg-Österreich freut sich auf Ihren Beitrag auf dem Weg zum künftigen Gesangbuch.
Andreas Raschke
Beauftragter der Evangelischen Kirche H.B.
im Beirat für Kirchenmusik und Mitglied
der Gesangbuchkommission in Österreich